Kampfjets über Taiwan, Kriegsschiffe in japanischen Gewässern, Militärbasen auf den Spratly-Inseln. China will sein Territorium im Ost- und Südchinesischen Meer ausweiten. Dabei ist besonders der Anspruch auf Taiwan explosiv, das China nicht als souveränen Staat anerkennt. Doch hinter Taiwan stehen die USA.
Der aktuelle Konflikt um Inseln und Riffe vor Chinas Küste wird im Westen oft vernachlässigt. Doch dahinter stehen handfeste Territorialkonflikte mit einer Reihe von Staaten wie Japan, Südkorea oder Vietnam. Die Region ist ein Pulverfass, bei dem eine einzelne Provokation schnell in einen internationalen Konflikt führen kann. Besonders Taiwan ist China ein Dorn im Auge: Unabhängig, demokratisch und westlich, historisch aber Teil von China. Taiwan führt der Welt vor Augen, dass es zu der Diktatur in China eine demokratische Alternative gibt.
Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung spricht der Politologe Alexander Görlach über sein neues Buch Alarmstufe Rot, die Parallelen zwischen Chinas Machthaber Xi Jinping und Russlands Präsident Putin und warum in Taiwan ein ähnlicher Krieg wie in der Ukraine droht. „Auch Autokraten müssen abliefern. Wenn kleinere Nachbarn mit freieren Systemen Erfolg haben, ist das für sie ein Problem“, so Görlach.