Hinter Franziska liegen zwei Jahre in Paris und eine auf erwachsene Art beendete Beziehung. In Sachen Selbstverwirklichung steht sie gut da – abgeschlossenes Studium, solides Einkommen, gesundes Sozialleben, untrügliches Stilempfinden – und doch scheint etwas zu fehlen.
Auf der Suche nach der verlorenen Leichtigkeit sitzt sie in Cafés, arbeitet Aufträge ab, treibt Sport und trifft ihre Freund:innen. Um sie herum prallen Lebensentwürfe aufeinander, Stadtflucht und reflektierter Drogenkonsum, authentische Social-Media-Profile und künstlich beschworene Zwischenmenschlichkeit. Franziska beobachtet die Ambivalenzen ihrer Gegenwart ungerührt und schreibt darüber aus sicherer Distanz in einem Romanmanuskript – bis ein unabgeschlossenes Kapitel sie mit großer Wucht einholt.
„Die schon Teil des Werks gewordene Rezeption des Werks ist die konsequente Krönung eines ironischen Versteckspiels, das Franziska eigentlich nicht mehr spielen möchte“, schreibt Aurelie von Blazekovic in der Süddeutschen Zeitung. Und feiert Carla Kasparis soeben erschienenen Debütroman, der mit feinem Humor und einer präzisen Sprache ein Milieu beschreibt, ohne die Protagonist:innen vorzuführen, noch auf sie hereinzufallen.